Pink-Floyd-Shows oder „Die drei Fragezeichen“ sorgen dort regelmäßig für ausverkaufte Bude – mit einem eindrucksvollen Mix aus Hörspiel oder Musik. Das geht auch mit Metal!
Die futuristischen Deather DAMNATION DEFACED machen mit knapp 300 Metallern die zauberhafte Location voll – und sorgen für optische und akustische Reize, die die Zuschauer schier überfluten. „Es war nicht unser erstes Konzert in einem Planetarium, sondern auch das erste ‚große‘ ohne andere Bands. Letztlich sind ja tatsächlich alle nur wegen uns da, das ist cool!“, sagt Drummer Lucas Katzmann. Die Celler überwinden einige Schwierigkeiten gekonnt. Denn das Publikum sitzt im Kreis um einen riesigen Projektor, darf keine Getränke mit reinnehmen, und die schweinegemütlichen Sessel lassen eher an eine dicke Tüte denken – und an schlafen. Das aber erlauben DD nicht. Nach dem Intro, ,Between Omnivores‘, ,Race For The Grail‘ und ,Observer’ sorgt das weibliche Geigen- und Bass-Quartett EKLIPSE mit knappem Leder und blinkenden Instrumenten für nächste Hinhörer und -gucker.
In der oberen Etage setzt der ,Tiefenrausch‘ ein, DAMNATION DEFACED lassen ,Magma‘ fließen. Die Jungs aus der Heide rocken das runde Haus, derwischen durch die Reihen, nur der Schlagwerker bleibt an Ort und Stelle. Der grinst: „Ich sitze ja eh immer. Es gab Überlegungen, die Bühne zu vergrößern, um eine klassische Bühnensituation zu schaffen. Allerdings hätten die Leute gegenüber der Bühne dann wenig von uns gesehen. Also sollte sich der Rest der Band im Saal frei bewegen. Allerdings gab es Rest-Skepsis, da die räumliche Distanz, die man normalerweise zum Publikum hat, so wegfällt. Daher dann die Idee mit den Podesten. Ich denke, das war die richtige Entscheidung.“
In der Tat, denn in den knapp zwei Stunden (mit Pause zum Nachkippen), mit dem vom Party.San bekannten Entombed-Cover ,Wolverine Blues‘ und der Zugabe ,Invader‘ geht es am Ende nach ,Africa‘. Die zur Theke eilenden Metal-Fans sind wirklich bewegt. Auf die geniale Idee kamen die Jungs, nachdem sie an Ort und Stelle bereits zwei Videos gedreht hatten. Eindrucksvoll, diese Videos auf der Riesenleinwand zu sehen, wenn die Band sie live spielt, auf den Punkt und total synchron inklusive Lasershow. Lucas gibt einen Einblick: „Der Vorteil ist, dass wir mit Click spielen und die Videos auch so eingespielt sind. Das ist eine gute Grundlage. Problem ist die Latenz. Das Video kommt vom Macbook, geht über einen Konverter in die Regie, wird zurück konvertiert und dann zu den Projektoren geschickt. Das kostet einige Millisekunden, die im Zweifel dazu führen, dass es so adhoc nicht mehr synchron ist. Aber es hat auf Anhieb gepasst.“
Die Licht- und Lasershow passt ebenfalls – indes ist sie nicht so choreografiert wie bei den seit Jahren erfolgreichen, anderen dortigen Veranstaltungen. „Ein komplett durchprogrammiertes Ding mit so einem Umfang erfordert immens viel Zeit – nicht umzusetzen. Aber es war echt fett. Ein großes Dankeschön an die Planetariums-Crew Mirko, Sascha, Jan, Axel und den Rest“, bedankt sich der Drummer. Und die Zuschauer sich bei DAMNATION DEFACED für eine sehr professionelle, beeindruckende Show für Augen und Ohren.