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Freitag
Auch wenn viele Festivalbesucher zu Beginn noch nicht vor Ort sind oder erst einmal mit dem Aufbau ihrer Zelte oder der Begrüßung alter Bekannter beschäftigt sind, kommt dem Opener eine große Bedeutung zu. Schließlich will man ein solches Event würdig eröffnen und die Weichen für ein gelungenes Wochenende stellen. Die Jungs von DUSTBOLT tun genau dies, indem sie das tun, was sie am besten können: Gas geben. Und zwar musikalisch durch ihren Hardcore-geschwängerten Teutonenthrash und in Sachen Bühnenpräsenz durch ihr bewegungsfreudiges Stageacting. Da wird gemosht und gebangt, was das Zeug hält. Klar, dass sich diese Spielfreude auf das noch spärlich gefüllte Rund des Amphitheaters überträgt und sowohl Band als auch Publikum mit einem zufriedenen Grinsen das 40-minütige Set der Bayern beschließen.
ROBERT PEHRSSON`S HUMBUCKER erdet die Manage dann erst einmal mit einem wesentlich gediegeneren Sound. Pehrsson hat ein Händchen für luftige Melodien und einprägsame Hooks, die einfach perfekt zu diesem wunderschönen Sommertag passen. Die Doppelbelastung an Gitarre und Mikro meistert der Schwede perfekt und auch seine Begleitband gibt sich keinerlei Blöße. Allerdings gelingt es dem Quartett nicht wirklich, die Menge zu fesseln, so dass man die meisten Leute beim ungezwungenen Plausch beobachtet. Aber auch das gehört zu einem Festival.
MANTAR bilden im Anschluss den direkten Gegenpol dazu. Zum einen könnte die pechschwarze Mischung aus Sludge, Black Metal und Punk der beiden Bremer musikalisch vom leichten Classic Rock der Schweden nicht weiter entfernt sein. Zum anderen  ist, trotz härtester Sonneneinstrahlung, eine große Menge an Leuten begeistert oder zumindest interessiert. Hanno und Erinc nutzen die Gunst der Stunde und machen keine Gefangenen. Zum Glück ist die Musik  von MANTAR bei aller Härte und Aggression immer groovy und eingängig genug, um auch Ersthörer abzuholen. Das erste richtige Highlight des diesjährigen Festivals.
Direkt gefolgt von der ersten eher enttäuschenden Darbietung. THE DEAD DAISIES sind hierzulande hauptsächlich durch die Beteiligung einiger Herren bekannt, die sich ihre Namen in größeren Hard Rock Bands gemacht haben. Namentlich John Corabi (Ex-Mötley Crüe), Marco Mendoza (Ex-Thin Lizzy) und Doug Aldrich (Ex-Whitesnake, Ex-Dio etc.). Die spielerischen Fähigkeiten der Beteiligten stehen also außer Frage. Leider ist das eigenen Songmaterial nicht überzeugend genug, um den Großteil der Anwesenden zu interessieren, so dass die häufig eingestreuten Cover-Versionen bekannter Hits zu den Stimmungshöhepunkten des Gigs werden und immerhin einige Party-willige Fans finden. Klar funktionieren Über-Nummern wie 'Fortunate Son', 'Join Togehter' oder 'Helter Skelter' auch beim tausendsten Mal und in der Altherren-Rock Version, aber spannend geht anders.
Natürlich lässt sich über die Running Order eines Festivals immer vortrefflich diskutieren. Die Tatsache, dass am heutigen Tag CANDLEMASS vor den Blues Pills auf die Bühne müssen, mutet schon ein wenig befremdlich an. Klar sind die jungen Schweden-Rocker mit der attraktiven Sängerin die Band der Stunde und wurden gerade vom Veranstalter mächtig gepusht. Gleichwohl handelt es sich bei CANDLEMASS nun einmal um die Begründer des Doom Metal, die seit nunmehr 33 Jahren nicht nur einige Genreklassiker erschaffen, sondern auch schon etliche Festivals geheadlinet haben. Egal, von der Spielzeit her macht es lediglich eine viertel Stunde aus und diese Zeit füllt das Quintett um Sänger Mats Leven mit bekannten Doom-Göttergaben wie ‚Crystal Ball‘, Mirror Mirror‘, ‚At The Gallows End‘ und natürlich ‚Solitude‘, einem der wohl besten Metalsongs aller Zeiten. Zwar gingen nach dem Gig wieder die Diskussionen darüber los, wer nun der einzig wahre CANDLEMASS-Fronter sei. Fakt ist, dass Messiah Marcolin und Rob Lowe aus gutem Grund Geschichte sind und Mats mittlerweile auch der Dienstälteste dieses Trio ist. Zudem verfügt er über eine universelle Stimme, welche die Tracks jeder Bandära gut in Szene setzt, ganz zu Schweigen von seiner großartigen Bühnenpräsenz.
Dass Candlemass in der Tat der würdigere Headliner des ersten RHF-Tages gewesen wären, müssten spätestens nach dem Auftritt der BLUES PILLS auch deren Fans eingestehen. Zwar gibt es ganz objektiv wenig am 90-minütigen Auftritt der Band um Frontfrau Ellin Larsson auszusetzen, irgendwie will der Funke an diesem Freitagabend aber partout nicht überspringen. Mit 'Lady In Gold' vom letztjährigen gleichnamigen Album gelingt der Einstieg noch gut, aber danach flacht die Stimmung zusehends ab. Bei aller medialen Aufmerksamkeit und allem Erfolg fehlen der Band einfach noch die großen Hits, um bei einer Gelegenheit wie heute über die volle Spielzeit zu überzeugen. Bezeichnenderweise  geht die Spaßkurve zum Ende des Sets, bestehend aus einer Cover-Version ('Somebody To Love' von Jefferson Airplane) und 'Devil Man', einem der ältesten Songs im Set, merklich nach oben.

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BluesPills
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Dead Daisies
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Dust Bolt
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Mantar
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Robert Pehrsson
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Samstag
Der Reigen wird heute von MONUMENT eröffnet, und man merkt von Beginn an, dass die Briten sich einiges vorgenommen haben, allen voran Frontmann Peter Ellis. Der ist ob der positiven Fanreaktionen so beeindruckt, dass er immer wieder den Kontakt zum Publikum sucht und sich öfters zu etwas ausschweifenden Ansagen hinreißen lässt. Die ganze Band versprüht zügellose Spielfreude und lässt sich auch von der ein oder anderen technischen Panne nicht die Laune verderben. Als dann Gitarrist Dan Baune auch noch in makellosem Deutsch zur Menge spricht, hat man das noch recht übersichtlich gefüllte Theater endgültig auf seiner Seite. Die Rauch- und Feuersäulen wären des Nachts sicher noch besser rübergekommen, aber wer weiß, vielleicht sieht man MONUMENT in ein paar Jahren als Headliner auf Festivals wie diesem. Das Potenzial hätten die Jungs von der Insel, mit ihrem an Maiden angelehnten Sound, allemal.
Nach dieser Energie-geladenen Vorstellung haben es KETZER aus Köln mit ihrem düsteren und atmosphärischen Sound richtig schwer, die langsam wachsende Zahl an Anwesenden zu begeistern. Sieben Jahre nach ihrem ersten Auftritt an gleicher Stelle gibt sich das Quintett zwar sichtlich Mühe, gegen die bratende Mittagssonne und den Kater von gestern anzuspielen, die meisten Zuschauer sind aber eher mäßig interessiert. Die Jungs um Infernal Destroyer geben zwar ihr bestes und hauen schon früh Favoriten wie 'Starless' und vor allem 'Satan Boundaries Unchained' raus, mehr als richtige Action kommt aber noch nicht auf. Klarer Fall von „Im Club besser“.
Die folgenden  THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA kommen da mit ihrer Hommage an 80s Rock in seiner zuckrigsten Form schon besser an. Björn Strid, vor allem als Frontmann von Soilwork bekannt, macht seine Sache als klar singender Rock Fronter ordentlich, auch wenn man hin und wieder froh ist, dass der Gute auf der Bühne von zwei Background-Sängerinnen unterstützt wird. Dafür fährt er dank Jacket und Mütze Style-Punkte ein und haut zusammen mit seiner Band, in der u.a. auch Sharlee D'Angelo (u.a. Arch Enemy) zockt, die ein oder andere AOR Perle raus. Highlights: 'Stiletto' und 'Something Mysterious' vom ganz frischen „Amber Galactic“ Album. Macht Spaß!
Für die Folk Metaller von SKYCLAD scheint der Gig beim RHF zunächst unter keinem guten Stern zu stehen, da Geigerin George Biddle sich leider krankmelden musste. Doch die verbliebenen fünf Herren machen das Beste daraus und verwandeln das Amphitheater in einen riesigen englischen Pub. Insbesondere dann, wenn Sänger Kevin Ridley sich seine Akustische umschnallt, tobt der Mob in den ersten Reihen. Dabei kommen die Songs vom brandneuen „Forward Into The Past“ fast genauso gut an wie die alten Gassenhauer. Die beiden „Satansbraten“ Graeme English und Steve Ramsey haben ebenfalls ordentlich Spaß in den Backen. Wie wäre es denn mal mit SATAN beim nächsten RHF?!
Nach der fetten Portion gute Laune folgt im Anschluss bei ASPHYX der totale Abriss. Es ist bekannt, dass die Holländer einige Dutzend Killer-Songs im Arsenal haben, die gerade live bestens funktionieren und auch die besondere Beziehung zum Rock Hard und zum Ruhrpott allgemein ist kein Geheimnis. Aber einen derartigen Triumphzug habe zumindest ich nicht erwartet. Die Vier hauen einen Hit nach dem anderen raus, 'Scorbutics', 'MS Bismarck', 'Death...The Brutal Way' und haben die willige Meute von Anfang an unter Kontrolle. Das liegt natürlich zu einem guten Teil auch an Martin van Drunen, der nicht nur ein exzellenter Death Metal Frontmann ist, sondern auch mit seinen eigenwilligen Ansagen auf Deutsch mit holländischem Akzent Sympathiepunkte holt. Aber auch der Rest der Band zockt unglaublich tight und im positivsten Sinne schnörkellos und als zum Ende des Gigs mit 'The Rack' und 'Last One On Earth'  zwei weitere Old-School Perlen aus der Hochphase der Band Anfang der 90er ausgepackt werden, gibt die Meute nochmal alles. Der Gig des Tages!
Das gute alte Thrash-Schlachtschiff EXODUS ist live eine Bank und verwandelt das Gelsenkirchener Rund von Beginn an in ein Tollhaus. Kein Wunder, denn mit ‚Bonded By Blood‘, ‚Exodus‘ und ‚And Then There Were None‘ wird gleich ein Triple vom vielleicht besten Thrash-Album aller Zeiten rausgehauen. In der Folge werden Abrissbirnen neueren und älteren Datums bunt gemischt:  ‚Blood In Blood Out‘, Pleasures Of The Flesh‘, ‚Fabulous Disaster‘, ‚Blacklist‘ usw.. Der Circle Pit wird immer wilder und die Crowdsurfer immer aktiver. Der Abschluss mit ‚Toxic Waltz‘ und ‚Strike Of The Beast‘ gibt der Menge dann endgültig den Rest. Frontmann Zetro bittet am Ende einen kleinen Jungen auf die Bühne, dem Lee Altus auch gleich seine Klampfe umhängt und ihn ein wenig schrammeln lässt. Die nächste EXODUS-Generation ist also schon in den Startlöchern. Kleine Notiz am Rande: Gary Holt glänzte wieder einmal durch Abwesenheit und wurde wie immer durch Kragen Lumm von Heathen ersetzt. Das sieht so langsam nach einem Abschied auf Raten in Richtung Slayer für Holt aus.
Nachdem der Schreiber dieser Zeilen bei Exodus den ‚Toxic Waltz‘ getanzt und vom ‚Strike Of The Beast‘ getroffen wurde, ist dieser Festivaltag für ihn zu Ende. Nach den spaßigen Dänen von D-A-D steht ihm absolut nicht der Sinn. Augen- und Ohrenzeugen berichten allerdings von einer gelungenen Show mit einem Bassisten, der sich als Daniel Düsentrieb versucht und einem Bühnenbild, welches sich als übergroßes Wohnzimmer präsentiert. Klingt nach Party…
..war es auch! D-A-D haben bewiesen, warum sie zu den regelmäßigen Gästen des RHF zählen und so weit oben im Billing stehen dürfen. Hochgradig Feier-kompatible Rock Musik und ein Set gespickt mit Hits wie 'Everything Glows', 'Monster Philosophy' und natürlich dem Abschluss-Doppel 'Sleeping My Day Away'/'Jihad'. Beste Unterhaltung, sympathisch und musikalisch wertvoll dargeboten.

Da wirken BEHEMOTH zum Abschluss des zweiten Festivaltages gleich doppelt bedrohlich. Die Polen fahren im Vergleich zu ihren Club-Shows zwar eine etwas abgespeckte Produktion auf, bieten mit ihrer Kostümierung, den kunstvollen Mikroständern, dem überdimensionalen Backdrop und den massig eingesetzten Pyros trotzdem genug für das Auge und einen optischen roten Faden. Musikalisch lässt das Quartett ebenfalls wenige Wünsche offen, zumindest wenn man Fan von „The Satanist“, dem letzten Album der Band aus 2014, ist. Das gibt es nämlich heute am Stück, gefolgt von drei Stücken älteren Datums. Der Sound und die Inszenierung sind in der Tat beeindruckend. Einige Anwesende meinen allerdings nicht ganz zu Unrecht, die Bühnenaction wäre mittlerweile so eingespielt und frei von Spontanität, dass fast schon von Musiktheater gesprochen werden müsste. Entsprechend fallen auch die Publikumsreaktionen aus. Die eingängigeren Songs wie 'Blow Your Trumpets Gabriel' oder 'Ora Pro Nobis Lucifer' werden abgefeiert, oft herrscht aber auch andächtiges Staunen. Beeindruckend und unterhaltsam ist das allemal, aber wirklich mitreißen können BEHEMOTH heute leider nicht.

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Blood Ceremony
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Demon
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Dirkschneider
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Night Demon
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Ross The Boss
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SOTM
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Sonntag
Der Einstieg in Tag drei verläuft ein wenig chaotisch, weil sich die Pforten zum Amphitheater erst um kurz vor zwölf öffnen, sodass sich lange Schlangen bilden und NIGHT DEMON ihren Auftritt vor nur wenigen Zuschauern beginnen müssen. Davon lassen sich die Kalifornier jedoch kaum beeindrucken und ziehen ihren Stiefel einfach durch. Erst nach einer halben Stunde spricht Frontmann Jarvis Leatherby zum ersten Mal zum (mittlerweile größeren) Publikum, welches sich ziemlich beeindruckt zeigt. Nicht umsonst wird NIGHT DEMON in Underground-Kreisen bereits seit ihrer selbstbetitelten EP als Newcomer-Hoffnung gehandelt und gilt seit den beiden Alben „Curse Of The Damned“ und „Darkness Remains“ bereits als das nächste große Ding. Dabei kommt Elvis-Lookalike Jarvis keine unerhebliche Rolle zu und spätestens als er bei der Zugabe in Form von Maidens ‚Wasted Years‘ sein Plektron in die Menge schnickt, seinen Bass im Stil von Steve Harris mit den Fingern bearbeitet und gesanglich auch noch den Bruce Dickinson gibt, muss man einfach beeindruckt sein.
Die folgenden BLOOD CEREMONY sind dann die perfekte Band für diese Uhrzeit am letzten Tag eines Festivals. Feinste, von Black Sabbath und Co. Inspirierte Riffs hier und psychedelisch angehauchte Hippie-Musik inklusive Panflöte und Orgelklängen dort. Die Kanadier um Frontfrau Alia O'Brien waren eine der ersten sogenannten Okkult-Rock Bands die vor einigen Jahren auf sich aufmerksam machten und können so schon auf vier Alben zurückblicken, aus deren Songs sie heute einen kurzweiligen Mix zusammenstellen.  Bei 'My Demon Brother', 'Goodbye Gemini' und 'The Magician' kommen die Fans gut in den Tag, die ersten Rüben werden geschüttelt und ansonsten gibt es anständigen Applaus. Zu viel mehr reicht es zu so früher Stunde noch nicht, aber das liegt mit Sicherheit nicht an BLOOD CEREMONY, die ihre Sache sehr gut machen.
Im Anschluss haben SECRETS OF THE MOON aus Osnabrück dann mit einem ähnlichen Phänomen zu kämpfen, wie Ketzer am Tag zuvor. Ihr atmosphärisches Schwarzmetall will einfach im weiten Rund um die Tageszeit nicht so recht zünden. Die Fans stehen natürlich vor der Bühne und feiern die Songs, die zum Großteil von den letzten beiden Alben „Sun“ und „Seven Bells“ stammen, ab. Das genau dieses Material der Band eher in Richtung Doom und Dark-Rock geht, trägt leider auch nicht dazu bei, die Lebensgeister der meisten Zuhörer zu wecken. So bleiben SECRETS OF THE MOON interessant, aber auch ein bisschen verschenkt.
Mal wieder ein ziemliches Kontrastprogramm haben danach die Briten von DEMON zu bieten. Der Hard Rock- bzw. Proto-NWOBHM-Sound der Herren könnte nicht eingängiger sein, was auch beinhaltet, dass jeder Refrain bis zum Erbrechen wiederholt wird. Aber sei's drum, die Band um Sänger Dave Hill weiß, was die Fans wollen und haut mit 'Night Of The Demon' und 'Into The Nightmare' direkt mal zwei Hits ihres „Night Of The Demon“ Debütalbums raus. Das kundige Fachpublikum dankt es mit anständiger Action vor der Bühne und scheinbar nutzt auch der ein oder andere Neuling die Gelegenheit, die Nackenmuskeln für die später folgenden Manowar-Klassiker aufzuwärmen. Leider nutzt sich der Sound von DEMON auf die Dauer doch arg ab und auch der neue Song 'Cemetery Junction' kann nicht an die Qualität der Bandhits ranreichen…was jedoch durch ‚Don`t Break The Circle‘, einen der besten NWOBHM-Song aller Zeiten, mehr als ausgeglichen wird. 
Bei ROSS THE BOSS drehte sich in den letzten Monaten mal wieder mächtig das Personalkarussell. Die Rhythmussektion ist mit Ex-Manowar-Drummer Rhino und dem Langholzhexer Mike LePond von Symphony X nun bestens besetzt. Wundersänger Mike Cotoia, der beim letztjährigen KIT noch die True-Metal-Gemeinde verzauberte, wurde durch Marc Lopes ersetzt. Dieser hat in Sachen Bühnenpräsenz und Stageacting seinem Vorgänger zwar einiges voraus, kann diesem gesanglich jedoch leider nicht das Wasser reichen. Gleichwohl liegt die Menge Ross und seiner Entourage zu Füßen, wenn Manowar-Classics wie ‚Battle Hymn‘, ‚Blood Of My Enemies‘ und ‚Sign Of The Hammer‘ dargeboten werden. Die Ewiggestrigen ziehen sich auf den Campingplatz zurück und mosern, vergessen dabei jedoch anscheinend, dass auch Manowar selbst schon lange nicht mehr das ist, was es mal war.
Bei FATES WARNING kann man schon mal ins Schwärmen geraten und so auch heute. Zwar entfaltet sich der Zauber dieser Göttercombo hier nicht ganz so intensiv wie bei einer Clubshow, aber gerade die eingeschworenen Fans vor der Bühne werden gnadenlos in den Bann des Quintetts gezogen. Der Schwerpunkt des Sets liegt heute klar auf der genialen aktuellen Langrille „Theories Of Flight“. Insbesondere ‚The Light And Shade Of Things‘ ist aus der Setlist genauso wenig wegzudenken wie ‚The Eleventh Hour‘ und ‚Monument‘. Schade nur, dass „Perfect Symmetry“ der im Vergleich zur Tour verkürzten Spielzeit zum Opfer fällt. Ray Alder hat ob der enthusiastischen Fanreaktionen sogar „Pippi in die Augen“ und man glaubt bei Jim Matheos, der seine Gitarrenparts wie immer völlig in sich gekehrt zelebriert, sogar ein Lächeln gesehen zu haben. Danke an das Team vom Rock Hard für die Nominierung dieser nicht eben massenkompatiblen aber dafür umso zauberhafteren Band.
Genau umkehrt könnte man DIRKSCHNEIDER beschreiben, denn zauberhaft ist „Uns Udo“ nun wirklich nicht, dafür jedoch auf seiner „Farewell To Accept“-Tour umso massen- und partykompatibler. Das Accept-Erbe gehört nach wie vor zum Besten, was der deutsche Metal je hervorgebracht hat und wenn ‚Burning‘, ‚Metal Heart‘, ‚Restless And Wild‘ oder ‚Balls To The Wall‘ erklingen, schaut mal ausschließlich in entzückte, entrückte und teilweise entgleiste Gesichter. Da sieht man der Truppe auf der Bühne auch gerne nach, dass der neue Gitarrist Bill Hudson noch nicht vollständig integriert ist und dadurch das Intro zu ‚Princess Of The Dawn‘ ziemlich in die Hose geht. Dafür macht Udos Sohn Sven seine Sache an der Schießbude wirklich gut und verleiht den alten Kamellen ordentlich Bums. Aber der Star ist nicht einmal Udo himself, sondern das Songmaterial und wenn bei ‚Fast As A Shark‘ tausende Kehlen „Hei-di-hei-do-hei-da“ skandieren und Mutter mit Tochter neben dir das Luftgitarrensolo simultan zocken, ist das einfach generationenübergreifender Kult.
Nach all den Diskussionen über die Headliner der vergangenen beiden Tage ersticken OPETH die Bedenken einiger notorischer Nörgler mit einer phänomenalen Show zum Abschluss des Festivals. Dass Mikael Akerfeldt nicht nur ein begnadeter Songwriter, Musiker und Produzent, sondern auch ein Meister trockener, humoriger Ansagen ist, weiß man als Fan der Band. Mit welcher traumwandlerischen Sicherheit die Schweden ihre Headlinerrolle bei einem solch bedeutenden Event ausfüllen, lässt jedoch selbst Bandkenner nach anderthalb Stunden recht sprachlos zurück. Vom Einstieg mit dem Titelsong des aktuellen Albums ‚Sorceress‘ über Göttergaben wie ‚Ghost Of Perdition‘ und ‚Heir Apparent, sowie das Napalm Death (!!!)-Cover ‚You Suffer‘, bis hin zum Rausschmeißer ‚Deliverance‘ stimmt hier einfach alles. Da die atmosphärische Lichtshow und der glasklare Sound ebenfalls vom Feinsten und alle Bandmitglieder bestens aufgelegt sind, kann man mit Fug und Recht von einem perfekten Gig und einem würdigen Abschluss der drei Tage sprechen.

Am Ende des Tages kann man Holger Stratmann und seiner Rock Hard-Crew wieder einmal zu einem äußerst gelungenen Festival gratulieren. Das Amphitheater mitten im Gelsenkirchener Nordsternpark ist einfach die perfekte Location. Am Sound werden sich die Geister wie immer scheiden. Zwar kam es diesmal zu keiner Katastrophe wie seiner Zeit bei Testament, aber manchen war die Lautstärke nicht hoch genug (Exodus) oder die Bässe zu übersteuert (Candlemass). Aber erstens kommt es gerade in einem Kessel wie diesem sehr darauf an, wo man sich gerade befindet und zweitens ist der Sound eh Geschmacksache. Ein weiterer Stein des Anstoßes ist der um 50 Cent auf vier Euro angehobene Bierpreis, bei dem für viele die Schmerzgrenze erreicht, wenn nicht gar überschritten wurde. Andererseits durfte man wieder eigene Getränke mitbringen, was bei vielen Festivals nicht erlaubt ist. Die Versorgung mit verschiedenen kulinarischen Köstlichkeiten wie Falafel, Pizza, Grillgut und Chinafraß war wieder gewährleistet und das Rahmenprogramm im Partyzelt und im Rockland-Radio-Pavilion, wo am Sonntag bekannte Gitarristen wie Manni Schmidt (Rage) und Victor Smolski (Ex-Rage, Almanac), ihre Spielkünste zum Besten gaben, war kurzweilig jedoch keinesfalls übertrieben. Für die Zukunft wünschen wir Stratmann & Co weiterhin ein solch gutes Händchen bei der Bandauswahl, die wieder einmal für jeden und jede etwas zu bieten hatte. Bis nächstes Jahr an Pfingsten!

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Blood Ceremony
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Demon
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Dirkschneider
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Fates Warning
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Night Demon
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Opeth
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Ross The Boss
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Text:  Marc Albermann & Alex Fähnrich

Fotos: Andreas Schiffmann