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„Mit ATROCITY verhält sich das ja ähnlich wie bei anderen etablierten Acts, wir müssen nicht jedes Jahr mit einem neuen Album um die Ecke kommen, wir zelebrieren umso mehr jeden Release. Es hätte mit „Okkult III“ natürlich auch etwas früher sein können, aber in diesen verrückten Zeiten ist ja nichts mehr, wie es einmal war. Die Welt steht mal wieder am Abgrund, und wir liefern den passenden Soundtrack dazu.“

Insgesamt hat man sich für diese Produktion zwei Jahre Zeit genommen. „Wir haben uns für das Album bei Songwriting, Sounddesign, den Recordings bis hin zur fetten Produktion mit allen Details die nötige Zeit genommen, um ein großes Finale für die „Okkult“-Trilogie zu schaffen! Wir haben einiges im Studio ausgetüftelt und ausprobiert wie zum Beispiel bei dem genialen Gitarrensound.“ Stilistisch und inhaltlich haben ATROCITY über die ganzen Jahre ja echt verdammt viel herumexperimentiert und vieles umgesetzt. Die Frage, wie anspruchsvoll und aufwändig Alex „Okkult III“ gemessen am eigenen Backkatalog einstufen würde, lässt den Mann grübeln. „Gute Frage, da die ATROCITY-Alben natürlich in ganz verschiedenen Perioden und Begleitumständen entstanden sind. Ich denke, „Okkult III“ wird als krönender Abschluss der „Okkult“-Trilogie in die ATROCITY-Geschichte eingehen, und das will ja was heißen, denn alle „Okkult“-Alben sind aufwändige Gesamtkunstwerke, von der Musik und Produktion über das lyrische Konzept bis hin zum Artwork. Für mich persönlich ist „Okkult III“ jedenfalls jetzt schon ein wichtiger Eckpfeiler in unserer Bandhistorie.“

ATROCITY haben eine Menge Gäste auf dem Album. Waren das alles Wunschkandidaten? „Ja, allesamt“, bestätigt Alex die illustre Auswahl. „Es hat echt Spaß gemacht, mit den Leuten etwas auf die Beine zu stellen, und die Resultate sind allesamt absolut klasse geworden. Robse ist ja ein alter Death-Metaller und ATROCITY-Fan, und wir wollten immer schon mal was zusammen aufnehmen. Elina ist bei den Chören ohnehin erster Sopran, und dieses Mal habe ich noch eine ganz andere Seite bei ihr herauskitzeln können, sie wusste wahrscheinlich vorher auch noch nicht, dass eine dämonische Hexen-Chanteuse in ihr steckt. Zoe ist ja quasi Dauergast im Mastersound Studio und war zuletzt zwischen ihren Sommer-Festivalshows mit Cradle Of Filth hier. Sie und Jonah sind auch bei Catalyst Crime am Start, deren Alben ich produziere, und beide wollten unbedingt bei der neuen ATROCITY dabei sein. Misstiq ist eine australische Keyboard-Künstlerin, die Metal-Songs mit klassischen Elementen aufpimpt und Videos davon auf Social Media postet. Das fand ich sehr spannend und wir haben spontan was für 'Teufelsmarsch' eine Koop gemacht, war eine coole Aktion! Mein Freund Igor Górewicz hat uns bei 'Cypka' unterstützt. Igor war es auch, der mir bei einem privaten Besuch in seiner Heimatstadt Stettin in Polen die Idee zur Story über den Serienkiller Jozef Cyppek gegeben hat. Hollywood-Sounddesignerin Katie Haliday („Stranger Things“, „Saw“ usw.) hat extra für uns einen Fundus an Horrorsounds kreiert, absolut geil!“

Alex hat das Album erneut selbst produziert. „Ich arbeite ja als Musik- und Videoproduzent auch für andere Bands und mag meine Arbeit im Mastersound Studio sehr. Natürlich ist man bei der eigenen Band ganz nah dran, und die eigene Musik ist etwas völlig Persönliches, und trotzdem versuche ich mit meiner ganzen Erfahrung als Musikproducer, eine ATROCITY-Produktion auch möglichst mit einem gewissen Abstand zu betrachten und nicht etwa durch eine rosarote Brille. Klarer Vorteil ist, man hat alles in der eigenen Hand, aber gleichzeitig ist auch die gesamte Verantwortung auf den eigenen Schultern. Damit muss man auch erst mal umgehen können.“

 

Harald Deschler

 

Albumtitel: „Okkult III“

Label: Massacre

Veröffentlichung: 20. Januar